BDEW zur Anhörung: Schutz der Gewässer vor multiresistenten Keimen

Der Umweltausschuss des Bundestages hat sich heute in einer Anhörung mit dem Schutz der Gewässer vor multiresistenten Keimen befasst. Der BDEW war als Experte geladen. Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser:

Wasseraufbereitung, Enthärtungsanlagen und Entkalkung von Kern Wassertechnik in Mömbris / BDEW zur Anhörung: Schutz der Gewässer vor multiresistenten Keimen
Quelle: pixabay.com / BDEW zur Anhörung: Schutz der Gewässer vor multiresistenten Keimen

„Es muss alles dafür getan werden, dass multiresistente Keime gar nicht erst in die Gewässer – und damit in unsere Trinkwasserressourcen – gelangen. Deshalb müssen wir an der Quelle der Verunreinigung ansetzen: Dem regelmäßigen Einsatz großer Mengen Antibiotika in den Mastbetrieben muss ein Riegel vorgeschoben werden. Denn mit den Unmengen an Gülle, die in der Intensivlandwirtschaft anfallen, werden die Felder in einigen Regionen massiv überdüngt. Mit dem Regen wird die Gülle dann teilweise in die Gewässer gespült und verursacht – wie in Niedersachsen nachgewiesen – das Aufkommen multiresistenter Keime.

Auch sollten die Hygieneanstrengungen in den Krankenhäusern verstärkt werden, um die Bildung multiresistenter Keime weiter zu vermindern. Darüber hinaus ist hier die Einrichtung dezentraler Kläreinrichtungen notwendig, damit diese Keime erst gar nicht ins Abwasser gelangen. Die rasante Verbreitung der EHEC-Bakterien hat deutlich gemacht, dass die Erreger vor Ort eingedämmt werden müssen, damit sie sich nicht unkontrolliert verbreiten und mutieren können.

Zumal erste Forschungsergebnisse zeigen, dass sich multiresistente Keime auch nicht mit einer vierten Reinigungsstufe vollständig aus dem Abwasser filtern lassen – ganz zu schweigen von den Kosten, die am Ende auf die Verbraucher zukommen würden. Um Missverständnissen vorzubeugen: Unser Trinkwasser ist nach wie vor das bestüberwachte und sicherste Lebensmittel in Deutschland. Wir müssen aber jetzt Vorkehrungen treffen, damit das auch in Zukunft so bleibt.“

Quelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.