Umweltminister Olaf Lies hat den Bilanzzeitraum für die Entnahme von Grundwasser zur Feldberegnung von 10 auf 15 Jahre erhöht, um die Entnahme von Wasser zu erleichtern. Das Vorgehen des Umweltministers hinterfragt die Grüne Landtagsfraktion und hat eine Anfrage eingereicht.
Das sagen die Grünen, Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin: „Die aktuelle Grundwassersituation ist mehr als angespannt. Doch statt das Grundwasser bestmöglich zu schützen, erleichtert
Umweltminister Lies die Entnahme aus dem Grundwasser nun auch noch pauschal. Diese kurzsichtige Politik der Landesregierung geht auf Kosten der zukünftigen Generationen. Die Landesregierung
sollte die Ackerbauern bei der Anschaffung von wassersparender, jedoch recht teurer Bewässerungstechnik unterstützen. Hier werden die Landwirte mal wieder alleingelassen.“
„Wozu erstellt die Landesregierung eigentlich ein Niedersächsisches Wasserversorgungskonzept, wenn der Umweltminister schon vor Fertigstellung Freigaben erteilt? Das Wasserkonzept darf nicht erst
zum Ende der Regierungsperiode fertig werden, bis dahin ist die Grundwasser-Situation angespannter denn je.“
Zum Hintergrund
Im Jahr 2012, vor der rot-grünen Amtszeit, wurde der Bilanzzeitraum für die Wasserentnahme von sieben auf zehn Jahre erhöht, nun folgte unter der SPD- und CDU-geführten Landesregierung eine
weitere Erhöhung von 10 auf 15 Jahre, weil einige landwirtschaftlichen Betriebe ihre maximale Förderung für 10 Jahre schon ausgeschöpft haben. Die Grüne Landtagsfraktion hat bereits im Sommer
2018 die Förderung sparsamer Bewässerungstechnik und die Unterstützung bei Anbau klimaangepasster Sorten beantragt. Erst bis 2021 will die Landesregierung ein Niedersächsisches Wasserkonzept
erarbeiten.
Quelle: Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Niedersachsen