Im Vergleich zu den erheblichen Zerstörungen im Westen Deutschlands hat das jüngste Hochwasser in Bayern zu keinen größeren Schäden an den Anlagen der leitungsgebundenen Energie- und Wasserversorgung geführt. Nahezu alle Kunden sind weiterhin mit Strom, Gas und Wasser aus den öffentlichen Systemen versorgt. Damit stehen diese Medien für die vielerorts notwendigen Aufräumarbeiten zur Verfügung. „Jeder Wirtschaftszweig, jede Gemeinde und jeder Bürger muss sich darüber Gedanken machen, welche Lehren er aus diesen sich häufenden Ereignissen zieht. Einfache Systeme sind nach einem Schadensereignis in jedem Fall wieder schneller repariert als hochkomplexe Systeme,“ sagte Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. - VBEW.
Mit Glück im Unglück sind die katastrophalen Zustände wie in Teilen der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen durch den Starkregen in der vergangenen Woche in Bayern nicht
eingetreten. Wurde die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser aus Sicherheitsgründen oder aufgrund von Schäden an den Anlagen der öffentlichen Versorgung eingestellt, ist diese bis auf wenige
Ausnahmen bereits wiederhergestellt.
Bei solchen Ereignissen zeigt sich, was es wert ist auf eine professionell arbeitende Mannschaft bei den Energie- und Wasserversorgern vertrauen zu können. Qualifizierte Fachleute stehen im
Bereitschaftsdienst und in den Leitwarten rund um die Uhr bereit, um im Falle des Falles die notwendigen Maßnahmen mit kühlem Kopf sofort einzuleiten und rasch durchzuführen. So werden
beispielsweise Wasserkraftanlagen zum Hochwassermanagement eingesetzt und erforderlichenfalls Notstromversorgungen aufgebaut.
Die Schadensminimierung fängt in der Versorgungswirtschaft aber schon vor dem Hochwasser an. Die Errichtung von Bauwerken in potentiellen Überschwemmungs-gebieten wird soweit möglich vermieden.
Ist dies im Einzelfall dennoch erforderlich, werden die Anlagen und Systeme gegen Hochwasser geschützt. Durch die Vorhaltung von Ersatzteilen wie z. B. Messeinrichtungen wird die schnelle
Wiederaufnahme der Versorgung von Kunden ermöglicht. Zur Kontrolle der einwandfreien Trinkwasserabgabe werden zusätzliche Wasserproben entnommen und ggf. die Bevölkerung zum Abkochen des Wassers
aufgefordert.
„Die Mannschaften unserer Mitgliedsunternehmen sind mit Ihrer Region tief verwurzelt, viele Mitarbeiter sind auch bei den Freiwilligen Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk engagiert. Das
zahlt sich jetzt aus, weil es durch gute Orts- und Systemkenntnisse einfach viel leichter ist, die notwendigen Reparaturen vorzunehmen. Die Bevölkerung kann sich auch in Ausnahmezuständen auf die
Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft verlassen,“ resümiert Detlef Fischer.
Quelle: VBEW